Wir in Sierre

Sonntag, April 29, 2007

Lausanne läuft

Hallo zusammen,
auch wenn es mit großen Schritten in die heiße Phase der Diplomarbeit geht, braucht der Mensch seine Freuden. So war von langer Hand geplant, dass Alex und ich in Lausanne die "20km de Lausanne" laufen werden. Wir bereiteten uns über anderthalb Monate auf das Event vor. Und gespart wurde auch nicht. Neue Laufschuhe, meine Ersten überhaupt, sollten ein paar Sekunden rausholen. Wir waren also gut gerüstet.
Begleitet wurden wir von unserem Fanclub im eigens umgebauten "Fanbus" von Stephan. Danke dafür :-)! Start der Veranstaltung war erst am frühen Abend um sechs. Somit konnte die alles erdrückende Sonne ganz galant umgangen werden. Wir trödelten vorher noch durch die übervolle Innenstadt von Lausanne. Die Menschen in Lausanne achten schon sehr auf ihre Mode und sehen fast perfekt gestylt aus. Wir in unseren Laufsachen fielen zu dem Zeitpunkt doch leicht aus dem Rahmen. Das änderte sich aber zunehmend. Start war direkt am Genfer See im Sportdistrikt der Stadt. Die ersten Kilometer verliefen recht flach am Genfer See entlang, u.a. am Ziel meines Halbmarathonlaufs vom vergangenen Oktober. Doch der Kurs begann danach ab Kilometer sieben recht wellig zu werden. Die zunächst breiten Straßen mit großen Villen und Hotels, wurden immer enger und wir passierten Mehrfamilienhäuser mit kleinen Vorgärten und eine große Menge von anfeuernden Zuschauern. Doch der schöne Schein trügte, denn ab jetzt sollte es streng bergauf gehen. Bis zum 13. Kilometer im Bezirk, wo sich die Kathedrale und das Chateau von Lausanne befinden, erklommen wir 150 Höhenmeter. Die neuen Schuhe erfüllten aber ihren Zweck vortrefflich und ich sprang wie eine Gazelle (nur ohne geschmeidig dabei auszusehen :-). Als wir oben ankamen, wussten wir, dass es so gut wie geschafft war. Die restliche Strecke verlief ständig bergab, da Start und Ziel etwa 200m auseinander lagen (da fragten wir uns, warum wir überhaupt loslaufen?!). Mit riesen Schritten rollten wir das Feld auf und schafften in einer ganz ansehnlichen Zeit von 1:4oh die Schleife. Im Ziel war ich laut Messung ein Zehntel schneller als Alex, was mir Rang 172 einbrachte - Mittelfeld, aber Alex bester Berliner und ich bester Dresdner. Ist doch auch was. Danach trafen wir unseren Fanclub wieder, die in der Zwischenzeit sich Lausanne kulinarisch genähert hatten. Hunger war eine treibende Kraft nun mittlerweile auch für uns, sodass wir in eine Hazienda einritten und gerade noch dem aufkommenden Sommergewitter entkamen. Die dargebotene Pizza und der Wein waren eine gute Stärkung für das Folgende. Lausanne ist als Partystadt der Schweiz bekannt. Gut, viel Bewegung war uns nicht mehr abzuverlangen, aber schön war es trotzdem.
Morgen geht es wieder gewohnt weiter: Ausspannen am See und abends BBQ :-) Nein, eher wohl Schreiben, Schreiben, Schreiben... Es ist noch einiges zu tun.
Bis bald und eine schöne, kurze Woche wünscht Stefan

P.S.: Alex, der Teufelskerl, hat es geschafft, obwohl wir erst um drei Uhr früh wieder gekommen sind, für unser Fussballteam einen 3:1 Sieg auszuholen. Und das zehn Uhr in der früh. Der Verein plant jetzt schon für den UEFA-Cup, wurde mir gesagt

Freitag, April 27, 2007

Ergänzung zum Weinfrühling

Von mir gibts heute nur ein paar Bilder, als Ergänzung zum Biertag.

Vor dem Start:

Und dann im Ziel:















Und wir zwei waren auch dabei, wenn auch nur als Zuschauer :-)

Donnerstag, April 26, 2007

Am Tag des Bieres...

Dass in Deutschland "Nationalfeiertag der biertrinkenden Zunft" ist, interessierte am letzten Wochenende keinen von uns. Denn die Schweizer fangen schon relativ zeitig im Jahr an mit Weinfesten feiern. Salgesch war der Pilgerort und es folgte ca. 15 Erasmus Jünger. Doch vor dem Vergnügen musste Schweiß fließen. Ich wurde ohne dass ich es wusste, zum Weinfassrollen angemeldet. Zusammen mit Alex wurde uns ein Weinfass anvertraut und im Stile von Asterix und Obelix bei den Briten rollten wir das Fass durch die kleine Innenstadt. Ein anstrengendes Unterfangen bei schon morgendlicher Hitze. Aber wir meisterten den Parcours und nahmen den Wein zur Erfrischung gerne entgegen.

Danach folgte der angenehme Teil. Wir wanderten mit unserer internationalen Truppe (Schweizer, Niederländer, Franzosen, eine Serbin, eine Polin und haufend Deutschen) zur ersten Weinklause. 15 Winzer hatten sich bereit erklärt an diesem Tag ihre Weine an neugierige Besucher zu offerieren. Gleich vorweg: 15 mal 0,1 Liter haben wir nicht geschafft. Zumindest nicht an den 15 verschiedenen Plätzen :-) Denn wir genossen es eher zu sitzen und über alles Mögliche in allen möglichen Sprachen zu diskutieren.

Die meisten der Erasmusstudenten wohnen in Sion, sodass wir viele noch nicht so gut kannten.
In einigen Weinkellern ging es recht gastronomisch zu, in anderen eher familiär. Wir wanderten und rasteten schon 7 Stunden da erreichten wir unsere letzte, aber auch schönste Degustationsmöglichkeit. Einige von uns standen schon vor dem Haus von Herrn Schmid und er lief unentwegt in sein Haus, um unserer heiteren Truppe "Liebesfeuer" zu kredenzen. Er war uns sehr sympathisch und wir ihm scheinbar auch, sodass wir ihn als inoffiziellen "Erasmus Botschafter von Salgesch" auserkoren. Er war so entzückt, dass er uns unbedingt sein Geheimnis zeigen mochte. Er lud uns in sein Haus ein und zeigte seinen Weinkeller, seine Abfüllanlage und seine Weinfässer. Alles sehr klein, aber dadurch sehr authentisch und zum Anfassen. Er erzählte uns von seinem Vater, der den Weinanbau in seiner Familie etablierte und über die Namensgebung von "Liebesfeuer" und "Männerträne", einem anderen Wein. Es war sehr amüsant ihm zuzuhören.
Leider mussten wir viel zu schnell gehen, denn er bereitete sein Haus für eine abendliche Feier vor. Doch er wollte uns nicht gehen lassen ohne seinen Spitzentropfen, eine Spätlese von 2001, probieren zu lassen. Ein Gedicht kann ich euch sagen. Ein wenig bedudelt, aber sehr fröhlich, ging der Weintag zu Ende gegen 18 Uhr und einige von uns und ich entschieden sich noch nach Sion zu fahren. Da gab es zum Abschluss des Tages auch noch ein Bier - zum Wohle am Tag des Bieres!

A la prochain, stefan

Dienstag, April 24, 2007

Eilmeldung...

Sierre, 24. April 2007
Wie uns soeben berichtet wurde, hat der erste Dölzschner Fussballauswahlspieler im Schweizer Ausland einen hervorragenden Einstand am Freitag gegeben. Laut dem "Sierrer Abendkurier" avancierte der Abwehrspezialist von der Dölzschener Höhe zu einen der Matchwinner im ersten Spiel der Rückrunde für seinen neuen Verein. Im Doppelpack mit Alex, einem Deutschbrasilianer von Bertha HSC Berlin, an die Rhône gewechselt, spielten sie als deutsche Flugelzange den Gegner ein ums andere Mal an den Rand der Verzweiflung.

Trainer des Gegners: "Ich bin mit der Leistung meines Teams zufrieden, doch die Deutschen Spieler haben alles überragt. Da konnten wir ab der 3min nichts mehr zusetzen!"

Überragt ist das richtige Stichwort, denn nach 3min schraubte sich der Dölzschener Kopfballspezialist unnachahmlich empor und versenkte die hereingetretene Ecke. Am Ende einer unterhaltsamen Partie gewann das hochüberlegene Sierre 11:3. Nach nur einem Sieg aus den letzten 7 Spielen ein Lichtblick im Abstiegskampf.

Präsident Sierre: "Was wir heute geboten haben, war schlichtweg phänomenal. Chapeau! Die beiden Deutschen jetzt halten zu können, wird nach so einem Einstand sehr schwer!"

Es berichtet aus Sierre, Charles Chaplin

Mittwoch, April 11, 2007

Ostern in der Schweiz

Nun auch von mir wieder ein paar Worte.

Ostern ist nun vorbei und wir haben viel erlebt, deshalb werde ich die schöne Zeit mit euch teilen. Am Karfreitag haben wir uns einfach nur von den Strapazen der letzten Wochen entspannt und waren am Nachmittag schwimmen.


SAMSTAG 07.04.2007

Am Samstag sind wir gemeinsam mit Claudia und Ihrem Freund Steffen nach Italien über den Simplonpass gefahren. Dieser ist 2005 m hoch und von da hatten wir einen super Ausblick und super Wetter. Hier oben gab es sogar noch Schnee. Bilder vom Simplonpass gibts in einem vorherigen Eintrag von Stefan.

Hat man den Simplonpass hinter sich gebracht geht es durch die Gondoschlucht direkt nach Italien. Und von der italienischen Grenze kommt man nach Domodossala, der erste größere italienische Ort. Bis hierhin fährt man ca. 1,5 Stunden und legt von Sierre ca. 100 km zurück. Deshalb haben wir hier erstmal angehalten und uns echte italienische Pizza gegönnt. Hmm... die war richtig lecker - allerdings wurden wir vorher noch ein klein bisschen gequält, der Hunger war doch so groß! Die Kellnerin kam an unseren Tisch und brachte die ersten Pizzen, von denen leider nur eine für uns sein sollte und zwar die von Steffen. Der hatte dann auch schon das Messer angesetzt, als die junge Frau an unseren Tisch zurückkam und Steffen die Pizza unter dem Messer wegriss, um diese an einen anderen Tisch zu bringen... Bella Italia - eine andere Welt ;-) Aber lange mussten wir dann nicht mehr warten, bevor wir alle was zu essen bekamen. Außerdem hatte sich das Warten sehr gelohnt.

Gestärkt von der Pizza haben wir dann unseren Weg zum Lago Maggiore fortgesetzt. Eigentlich war das Ziel Locarno, was wieder in unserer derzeitigen Heimat, der Schweiz liegt, aber soweit sind wir nicht gekommen, denn das blaue Wasser des Lago Maggiore lockte schon füher und deshalb sind wir in Italien geblieben. Wir sind in Cannobio gelandet. Hier sind wir dann auch ans Wasser gegangen, haben Kaffee getrunken, die Sonne genossen und Eis gegessen. Es war keine Wolke am Himmel und wir haben uns wie im Sommerurlaub gefühlt.
Danach gings dann über kurvenreiche und wahnsinnig enge Strassen erschöpft, aber glücklich wieder nach Hause.


SONNTAG 08.04.2007

Heute hatten wir ein ganz besonderes Erlebnis. Nachdem wir erstmal ausgeschlafen haben, nach dem gestrigen anstrengenden Ausflug, sind wir heute im Val d´Annivers unterwegs gewesen. Dieses Tal geht gleich hier von Sierre weg und es gibt eine Hängebrücke über dieses Tal in ca. 200 m Höhe. Von dieser Brücke kann man sich an einem Bungee-Seil in die Tiefe stürzen, oder wie Steffen es getan hat - mit der Tyrolina über die Schlucht "schweben". Wir zwei Mädchen wollten auch erst hängend die Schlucht passieren, aber der Mut hat uns kurz vorher doch verlassen und wir beschlossen, die Brücke laufend zu überqueren. Es war eine ziemliche Grenzerfahrung für mich, denn die Bretter auf der Brücke sind nur ca. so breit, dass man mit beiden Füßen darauf gehen kann und diese liegen teilweise nur lose auf der Brücke.

Andreas hat mit gewissem Sicherheitsabstand gewartet und hat dann ein paar Fotos geschossen. Und er war so mutig, dass Claudia auch ein Foto von uns beiden vor der Schlucht machen konnte!


MONTAG 09.04.2007

Nach dem doch weniger anstrengendem Tag gestern, konnten wir heute wieder richtig durchstarten und haben uns deshalb zu viert auf den Weg nach Luzern gemacht. Dort sind wir allerdings nicht angekommen...



...da wir hier aus Sierre nicht so einfach in den Norden der Schweiz kommen oder nur mit entweder viel Geld durch den Lötschbergtunnel oder viel Zeit über Bern und die Autobahn, haben wir eine super Alternativroute ausgesucht. Was wir nicht wussten war, dass wir keine Zeit gutmachen würden, denn wir mussten kreuz und quer durch die Berge fahren. Der Trost auf diesem Weg war allerdings, dass unsere Augen landschaftlich sehr verwöhnt wurden!
Da wir nun mehr Zeit zum Fahren brauchten als geplant, sind wir
vorerst am Thuner See in Interlaken geblieben. Steffen und Claudia haben die Chance genutzt und sind zum "Heimwehfluh" gefahren, das ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man die berühmte Bergkette Jungfrau, Mönch und Eiger sehen kann. Von da aus sind sie dann mit der Sommelrodelbahn wieder ins Tal gerast. Andreas und ich sind in der Zwischenzeit am Thuner See flaniert und haben die Schiffstouristen beobachtet, die sich in Massen auf den Ausflugsschiffen in der Sonne gebraten haben.

Auf dem Nachhauseweg sind wir noch am Brienzer See vorbeigefahren und haben auch hier noch das türkisblaue Wasser bestaunt.

Durch den Lötschbergtunnel ging es dann wieder zurück nach Sierre, denn der ewig lange Weg durch die schweizer Pampa war dann doch zuviel.


DIENSTAG 10.04.2007


Heute war wieder faulenzen in der Sonne angesagt. Andreas und ich sind um den Lac de Geronde in Sierre gelaufen und haben uns dann auf einer Decke im grünen Gras fallen lassen.



MITTWOCH 11.04.2007


Den heutigen Tag haben wir dazu genutzt, uns vielleicht ein letztes Mal für diese Saison im Schnee auszutoben. Andreas war sehr mutig und ist freiwillig mit nach Crans Montana gefahren. Von hier oben auf dem Bella Lui kann man sogar das Matterhorn sehen, was auf dem Bild links neben Andreas ist (der dritte Berg von rechts). Da es hier sehr stürmig war und wir nicht mit der Seilbahn nach unten wollten, sind wir zur Zwischenstation Cry d´er halb gerutscht und halb gelaufen.

Jetzt sind wir ziemlich fertig und entspannen uns noch ein wenig.

Viele Grüße, Sandra

Dienstag, April 10, 2007

Nach-Österliche Nachrichten

Welch freudiges Ereignis lässt sich aus Dresden vermelden. Ostern bringt verschiedene Kulturen und Spezies zusammen. Lapine aus der Schweiz begleitete mich auf meiner anstrengenden Reise von Sierre nach Dresden. Und - sie fand gleich einen geselligen Spielgefährten im Dresdner Revier. Mal sehen, was daraus wird...

Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Osterfest und geht jetzt mit neuem Tatendrang an die anstehenden Aufgaben. Viele Grüße, Stefan