Donnerstag, April 26, 2007

Am Tag des Bieres...

Dass in Deutschland "Nationalfeiertag der biertrinkenden Zunft" ist, interessierte am letzten Wochenende keinen von uns. Denn die Schweizer fangen schon relativ zeitig im Jahr an mit Weinfesten feiern. Salgesch war der Pilgerort und es folgte ca. 15 Erasmus Jünger. Doch vor dem Vergnügen musste Schweiß fließen. Ich wurde ohne dass ich es wusste, zum Weinfassrollen angemeldet. Zusammen mit Alex wurde uns ein Weinfass anvertraut und im Stile von Asterix und Obelix bei den Briten rollten wir das Fass durch die kleine Innenstadt. Ein anstrengendes Unterfangen bei schon morgendlicher Hitze. Aber wir meisterten den Parcours und nahmen den Wein zur Erfrischung gerne entgegen.

Danach folgte der angenehme Teil. Wir wanderten mit unserer internationalen Truppe (Schweizer, Niederländer, Franzosen, eine Serbin, eine Polin und haufend Deutschen) zur ersten Weinklause. 15 Winzer hatten sich bereit erklärt an diesem Tag ihre Weine an neugierige Besucher zu offerieren. Gleich vorweg: 15 mal 0,1 Liter haben wir nicht geschafft. Zumindest nicht an den 15 verschiedenen Plätzen :-) Denn wir genossen es eher zu sitzen und über alles Mögliche in allen möglichen Sprachen zu diskutieren.

Die meisten der Erasmusstudenten wohnen in Sion, sodass wir viele noch nicht so gut kannten.
In einigen Weinkellern ging es recht gastronomisch zu, in anderen eher familiär. Wir wanderten und rasteten schon 7 Stunden da erreichten wir unsere letzte, aber auch schönste Degustationsmöglichkeit. Einige von uns standen schon vor dem Haus von Herrn Schmid und er lief unentwegt in sein Haus, um unserer heiteren Truppe "Liebesfeuer" zu kredenzen. Er war uns sehr sympathisch und wir ihm scheinbar auch, sodass wir ihn als inoffiziellen "Erasmus Botschafter von Salgesch" auserkoren. Er war so entzückt, dass er uns unbedingt sein Geheimnis zeigen mochte. Er lud uns in sein Haus ein und zeigte seinen Weinkeller, seine Abfüllanlage und seine Weinfässer. Alles sehr klein, aber dadurch sehr authentisch und zum Anfassen. Er erzählte uns von seinem Vater, der den Weinanbau in seiner Familie etablierte und über die Namensgebung von "Liebesfeuer" und "Männerträne", einem anderen Wein. Es war sehr amüsant ihm zuzuhören.
Leider mussten wir viel zu schnell gehen, denn er bereitete sein Haus für eine abendliche Feier vor. Doch er wollte uns nicht gehen lassen ohne seinen Spitzentropfen, eine Spätlese von 2001, probieren zu lassen. Ein Gedicht kann ich euch sagen. Ein wenig bedudelt, aber sehr fröhlich, ging der Weintag zu Ende gegen 18 Uhr und einige von uns und ich entschieden sich noch nach Sion zu fahren. Da gab es zum Abschluss des Tages auch noch ein Bier - zum Wohle am Tag des Bieres!

A la prochain, stefan

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich glaube es nicht! Mein Bruder wird zum Weinkenner :) Hat man dich doch noch rumbekommen. Dann lade ich dich in Dresden mal auf eine gute Flasche Wein ein :)

Wie kommt ihr mit euren Diplomarbeiten hin?

Grüßt mir die Schweiz und die Schwarznasenschafe!

LG Kerstin.

26 April, 2007 08:43  
Anonymous Anonym said...

Was heisst hier Diplomarbeit? Beim schweizer Triathlon (Fass rollen, Fussball und Halbmarathon) bleibt doch keine Zeit für ne Diplomarbeit, oder?
Ne Feiern und Spass muss auch sein, sonst geht es nicht voran.
Gruß aus der Heimat
Vati

26 April, 2007 17:38  
Blogger stefan said...

Meine Woche hat: 7 x 24h = 168h
davon Schlafen: 7 x 7h = 49h + 4h
davon Essen: 7 x 2h = 14h
davon Wege: 7 x 0.5h= 3,5h
davon Spaß: 7 x 2h = 14h
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Diplomarbeit: 83,5h

Das muss doch reichen, oder :-)

27 April, 2007 08:51  

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