Es hat wieder mal eine Ewigkeit gedauert bis ich an dieser Stelle zum Schreiben gekommen bin, doch die letzten Tage meiner Diplomarbeit waren noch einmal recht ausfüllend. Die Arbeit ist jetzt erst mal größtenteils erledigt. Es folgt nun noch die Diplomverteidigung.
In der Zwischenzeit konnte ich aber auch mal wieder etwas runterfahren, um Kraft zu tanken. Gute AbLENKung bot da der Besuch einer Truppe Studenten aus Dresden, die sich die Hochschule hier in Sierre anschauen und ein wenig die Kultur der Region erkunden wollen. Und da setzt meine Geschichte an, die zwar aus dem Leben gegriffen ist, aber doch genug Stoff für Low-Budget Hollywood-Produktionen bieten würde.
Bitte lesen Sie diesen Artikel nur, wenn sie mit Ulf keine Probleme haben.
Alles begann am Dienstag. Für den Abend war ein gemütliches BBQ an einem See in Sion geplant. Die Hochschule hatte einen leicht überdimensionierte Grillmöglichkeit für unsere 20 Studenten und Begleiter organisiert. Vorteil war die riesige Bar mit einem Grill für ganze Schweine. Alex und ich übernahmen die Bar und der Abend verlief perfekt. Wir waren nicht zu spät zu Hause. Genau rechtzeitig, um genug Schlaf zu tanken für das große Volleyballturnier am nächsten Abend. Aber, was machte der Alex da: Er stieg vor dem Hotel aus dem Auto aus und taumelte zum nächsten Gulli. Wir hatten doch gar nicht so viel getrunken dachte ich noch und da hörte ich nur noch ein langgezogenes "Uuuuuuuulf". Puh, war ich erschrocken. Wir gingen erst mal auf unsere Zimmer und ich dachte mir noch, Mensch, kann da der Alex morgen überhaupt Volleyball spielen?! Und da schepperte es schon wieder. Durch die baulichen Gegebenheiten war ich im Nebenzimmer quasi live dabei. Zum Glück war ich aber so müde, dass ich schlafen konnte. Doch mein Unterbewusstsein dachte sich wahrscheinlich: was der Alex kann, kannst du auch Stefan. Mit komischen Bauchbeschwerden wachte ich in der Nacht auf. Nebenan klimperte es immer noch. Und da stand der Ulf auch bei mir in der Tür. Ich rannte ins Bad und ... (ich taufte es Synchron-Ulfing). Es klopfte nur von drüben und ich dachte nur an die Jugendherberge, wo jetzt 20 Leidensgenossen sich auf 4 Toiletten aufteilten (sog. Extrem-Synchron-Ulfing). Ende der nächtlichen Geschichte: Alex war die ganze Nacht wach, ich hab normal weiter geschlafen und Extrem-Synchron-Ulfing fand nicht statt. Was hatten wir gegessen? Bitte an dieser Stelle keine abschätzigen Kommentare. Wir waren nicht übertrunken :-)! Der Tag danach war eher geprägt von wenig Essen und anhaltender Lustlosigkeit. Es stand ja aber noch das Turnier auf dem Abendplan bei dem sich drei bekannte Mannschaften die Ehre gaben. Ein Erasmusteam, ein kurzfristig zusammengestelltes Team aus Dresden und ein internationales Team, dem ich angehörte. Gestärkt mit zwei Bananen gingen wir in die ersten Runden und wir schienen ganz gut im Vergleich zu den anderen zu sein. Unsere Schweizer Spieler waren recht leger was die Motivation anbelangte. Die anderen beiden Teams mogelten sich durch die Vorrunde. Wir gewannen alle Spiele, auch gegen die kleinen Mädchen :-) In den Ausscheidungsrunden dann der Kracher. Mein Team gegen die Erasmusbande. Die meisten von denen waren aber schon auf so einem guten Level, dass da nicht mehr viel ging. Sieg für das 3-Länder-Team. Eine Runde später kam es zur Begegnung mit einem Oberwalliser Team, die sehr gutes Volleyball spielten. Doch wir zeigten unsere beste Leistung und so konnten wir sie niederringen. Auch wenn ich am Schluss glaube fünf Fehler am Stück produzierte. Es langte noch knapp. Somit war der Weg frei bis ins Finale und das gewannen wir souverän. Halb drei in der Nacht war dann Schluss und ich war einfach nur noch Brei.
Es hatte sich dennoch gelohnt. Caro kann sich auf einen tollen Tag in den Bergen und kostenlosen Seilbahnfahrten freuen :-)
So denne, ich werde jetzt weiter an meiner Diplomverteidigungspräsentation feilen. Euch wünsche ich schon vorweg ein schönes und sonniges Wochenende. Ich melde mich sicher bald schon wieder. Muss ja schließlich meine Fussballer hier noch gebührend huldigen. Bis dahin,
Stefan