Wir in Sierre

Freitag, Juni 22, 2007

die kleine Tour in Sierre

Hallo noch mal zusammen für einen vielleicht letzten Bericht. Trotz anhaltender Dopingnachrichten rund um den Radsport machten sich am Anfang der letzten Woche genügend, hoffentlich saubere, Radfahrer auf die kleine Schleife durch die Schweiz. Und ein Ziel war es eben durch Sierre zu rauschen und nach einem grandiosen Finale in Crans Montana den Gewinner zu huldigen. Eigentlich hatte ich vor, nach Crans Montana zu wandern. Doch ich bevorzugte es, dann doch, gemütlich in Sierre mit einem Kollegen die Menge vorbei fahren zu sehen. Und es ist wirklich was Komisches, denn eigentlich dauert die ganze Angelegenheit nur ein paar Sekunden. Aber fazinierend ist es allemal. Ich habe versucht die Autos zu zählen, die da vorher, mittendrin und danach für die Sicherheit (wahrscheinlich die wenigsten) des Pelotons sorgen sollten. Doch es waren glaube ich mehr als Fahrer. Als eine ca. 50 Motorräder umfassende Gruppe vorbei fuhr, dachte ich erst ich sei bei einem Moto Grand Prix. Dann kamen die Fahrer aber doch noch und sie waren so schnell wieder weg. Ein Grund dafür war natürlich, dass sie sich noch auf der Flachstecke im Rhonetal befanden und zudem wurde die Etappe verkürzt. Am Morgen hagelte es noch golfballgrosse Eisklumpen! Nach längerer Unterbrechung waren die Fahrer somit bei ihrer Ankunft in Sierre noch gut in Schuss.
Gewonnen hat in Crans Montana übrigens ein Flachländer aus Holland, der den Berg schier hinauf flog. Gut für mich. Am Abend traf ich mich am Abend noch mit zwei Holländern zum Fussball und auf ein Bierchen. Ihre Stimmung war dementsprechend gut, nachdem ich die frohe Kunde verbreitete. Sodann, in ein paar Minuten werden meine Eltern in Sierre einbiegen und wir haben noch einiges vor. Viel Spass am Wochenende, wünscht Stefan.

Montag, Juni 18, 2007

Fast vorbei...

Nun ist es also bald soweit. Die Rückkehr ins heimatliche Dresden steht vor der Tür. Das Diplom ist mittlerweile symbolisch in der Tasche, denn letzte Woche war Diplomverteidigung und alles lief nach Plan. Die Noten wurden ebenfalls im Anschluss verkündet, sodass ich mit einem guten Gefühl wieder nach Hause fahren kann. Zumindest arbeitstechnisch gesehen. Denn ansonsten ist es schon ganz schön traurig einige neu und lieb gewonnene Freunde zurück zulassen oder zumindest für eine Zeit aus den Augen zu verlieren. Aber wir haben uns nicht lumpen lassen und eine kleine Fete am "Lac Les Iles" geschmissen. Es waren auch alle da, die wir über die Zeit kennengelernt haben, nur bei Alex aus der Klasse waren ein paar entschuldigt (vor allem seine Mädels :-( Aber wir hatten auch so genug Spaß zu Wasser und zu Land.
Aber kaum hatten wir aufgeräumt, ist heute Alex Richtung Zermatt ausgeflogen. Da Caro schon am vergangenen Freitag wieder nach Dresden gefahren ist, bin ich nun fast alleine im Hotel.
Die letzte Woche nach der Diplomverteidigung war noch mal richtig schön. Mit Caro war ich noch mal in Lausanne. Aber wir haben nicht viel gesehen. Entspannung am See und im Park war irgendwie wichtiger und auch schöner :-) Nun ja, jetzt frage ich mich, was ich nun die Woche noch mache hier in Sierre? Am Donnerstag kommt auf alle Fälle die Tour de Suisse nach Crans Montana. Da werde ich wohl mal hochlaufen, um mir das Spektakel anzuschauen. Also am Mittwoch Fernsehen schauen. Vielleicht bin ich ja im Bild. Ansonsten werde ich wohl noch mal nach Sion zurückkehren, ein paar Freunde besuchen und vor allem die Burgen bei Nacht fotografieren. Sodann, bis bald wieder in Dresden. Danke für eure Unterstützung.

Au revoir auf heimischen Boden sagt Stefan

P.S.: noch ein Bild zur Abkühlung. Mit Alex war ich noch mal nach Crans Montana gewandert und wir haben den letzten Schnee der Saison gefunden. Jetzt noch ein Snowboard dabei haben und ab in die Eiswellen ...

Donnerstag, Juni 07, 2007

vom "Thron" auf den Thron

Es hat wieder mal eine Ewigkeit gedauert bis ich an dieser Stelle zum Schreiben gekommen bin, doch die letzten Tage meiner Diplomarbeit waren noch einmal recht ausfüllend. Die Arbeit ist jetzt erst mal größtenteils erledigt. Es folgt nun noch die Diplomverteidigung.

In der Zwischenzeit konnte ich aber auch mal wieder etwas runterfahren, um Kraft zu tanken. Gute AbLENKung bot da der Besuch einer Truppe Studenten aus Dresden, die sich die Hochschule hier in Sierre anschauen und ein wenig die Kultur der Region erkunden wollen. Und da setzt meine Geschichte an, die zwar aus dem Leben gegriffen ist, aber doch genug Stoff für Low-Budget Hollywood-Produktionen bieten würde.

Bitte lesen Sie diesen Artikel nur, wenn sie mit Ulf keine Probleme haben.

Alles begann am Dienstag. Für den Abend war ein gemütliches BBQ an einem See in Sion geplant. Die Hochschule hatte einen leicht überdimensionierte Grillmöglichkeit für unsere 20 Studenten und Begleiter organisiert. Vorteil war die riesige Bar mit einem Grill für ganze Schweine. Alex und ich übernahmen die Bar und der Abend verlief perfekt. Wir waren nicht zu spät zu Hause. Genau rechtzeitig, um genug Schlaf zu tanken für das große Volleyballturnier am nächsten Abend. Aber, was machte der Alex da: Er stieg vor dem Hotel aus dem Auto aus und taumelte zum nächsten Gulli. Wir hatten doch gar nicht so viel getrunken dachte ich noch und da hörte ich nur noch ein langgezogenes "Uuuuuuuulf". Puh, war ich erschrocken. Wir gingen erst mal auf unsere Zimmer und ich dachte mir noch, Mensch, kann da der Alex morgen überhaupt Volleyball spielen?! Und da schepperte es schon wieder. Durch die baulichen Gegebenheiten war ich im Nebenzimmer quasi live dabei. Zum Glück war ich aber so müde, dass ich schlafen konnte. Doch mein Unterbewusstsein dachte sich wahrscheinlich: was der Alex kann, kannst du auch Stefan. Mit komischen Bauchbeschwerden wachte ich in der Nacht auf. Nebenan klimperte es immer noch. Und da stand der Ulf auch bei mir in der Tür. Ich rannte ins Bad und ... (ich taufte es Synchron-Ulfing). Es klopfte nur von drüben und ich dachte nur an die Jugendherberge, wo jetzt 20 Leidensgenossen sich auf 4 Toiletten aufteilten (sog. Extrem-Synchron-Ulfing). Ende der nächtlichen Geschichte: Alex war die ganze Nacht wach, ich hab normal weiter geschlafen und Extrem-Synchron-Ulfing fand nicht statt. Was hatten wir gegessen? Bitte an dieser Stelle keine abschätzigen Kommentare. Wir waren nicht übertrunken :-)! Der Tag danach war eher geprägt von wenig Essen und anhaltender Lustlosigkeit. Es stand ja aber noch das Turnier auf dem Abendplan bei dem sich drei bekannte Mannschaften die Ehre gaben. Ein Erasmusteam, ein kurzfristig zusammengestelltes Team aus Dresden und ein internationales Team, dem ich angehörte. Gestärkt mit zwei Bananen gingen wir in die ersten Runden und wir schienen ganz gut im Vergleich zu den anderen zu sein. Unsere Schweizer Spieler waren recht leger was die Motivation anbelangte. Die anderen beiden Teams mogelten sich durch die Vorrunde. Wir gewannen alle Spiele, auch gegen die kleinen Mädchen :-) In den Ausscheidungsrunden dann der Kracher. Mein Team gegen die Erasmusbande. Die meisten von denen waren aber schon auf so einem guten Level, dass da nicht mehr viel ging. Sieg für das 3-Länder-Team. Eine Runde später kam es zur Begegnung mit einem Oberwalliser Team, die sehr gutes Volleyball spielten. Doch wir zeigten unsere beste Leistung und so konnten wir sie niederringen. Auch wenn ich am Schluss glaube fünf Fehler am Stück produzierte. Es langte noch knapp. Somit war der Weg frei bis ins Finale und das gewannen wir souverän. Halb drei in der Nacht war dann Schluss und ich war einfach nur noch Brei.

Es hatte sich dennoch gelohnt. Caro kann sich auf einen tollen Tag in den Bergen und kostenlosen Seilbahnfahrten freuen :-)
So denne, ich werde jetzt weiter an meiner Diplomverteidigungspräsentation feilen. Euch wünsche ich schon vorweg ein schönes und sonniges Wochenende. Ich melde mich sicher bald schon wieder. Muss ja schließlich meine Fussballer hier noch gebührend huldigen. Bis dahin,
Stefan